75-jähriges Jubiläum 29.-30.09.2003

MÜLHEIM · "Das Kribbeln, wenn das Trömmelchen geht", beschrieb am Freitagabend Johannes Wirth, denn er und seine "Spielkameraden und Gäste", wie er die Versammelten begrüßte, feierten das 75-jährige Bestehen des Tambourkorps Mülheim. 

Johannes Wirth, 1. Vorsitzender des Tambourkorps, freute sich über die zahlreichen Ehrengäste beim Kommersabend, wie beispielsweise die Ortsvorsteher von Mülheim, Sichtigvor und Waldhausen, die Ehrenmitglieder des Vereins, die Vertreter der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul Mülheim und ebenso die Gäste der Löschgruppe Mülheim im Mülheimer Feuerwehrhaus. "Vielen Dank auch an die Frauen und Freundinnen, die bei den Proben, Ausflügen und Probewochenenden oft das Nachsehen haben", hob Johannes Wirth in seiner Rede auch die Leistung und die Unterstützung der anwesenden Damen der Tambourkorpsmitglieder heraus, die schließlich auch "die Uniformen warten" und so dafür sorgen, das der Verein immer in sauberen Uniformen vor die Tür geht.

"Was heißt das eigentlich?", überlegte der 1. Vorsitzende, was solch ein Jubiläum für den Verein bedeutet. Unter anderem hieß es für ihn auch "zurück schauen und inne halten". So erinnerte Johannes Wirth an einige bedeutende Stationen für den Verein. Die Gründung im Februar 1928 oder die Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg gehören zu den nüchternen Daten des Vereins. Was nicht in den Chroniken steht, bei den Anwesenden jedoch eine Mischung aus Entsetzen und Heiterkeit auslöste, war unter anderem die Geschichte des "Gänseköppens". Diese Aktion, die ihrem Namen alle Ehre machte, ist heute aus Tierschutzgründen verboten, diente damals zur Aufbesserung der Korps-Finanzen.

Vorsitzender Johannes Wirth blickte in Historie zurück

Eine andere Besonderheit des Vereins ist die Interessengemeinschaft, die aus einer Bierlaune heraus gegründet wurde: Diese Vereinigung besteht ausschließlich aus Frauen, die oft als Fanclub des Vereins bezeichnet werden.

Das Jubiläum bedeutete für den Verein aber auch "zeigen, dass es eine Zukunft gibt", erklärte Johannes Wirth und freute sich, verkünden zu können, dass das Mülheimer Tambourkorps gerademal ein Duchschnittsalter von 23,9 Jahren hat und somit einer der jüngsten Vereine im Raum Warstein ist. Zudem schauen gerade die fünf neuen Anwärter des Tambourkorps in die Zunkunft, die ihre Aufnahme in das Tambourkorps schon vor Augen haben.

Wie schön es sein kann, an einem Schützenfest-Samstag in Mülheim Mitglied des Tambourkorps zu sein, erzählte Johannes Wirth am Beispiel von den beiden "Figuren" Thorsten K. und Hauptmann Jupp, die beide trotz einigem Stress Freude haben, wenn, wie schon erwähnt, "das Trömmelchen geht". "Gerade deshalb ist wohl auch "Musik die schönste Sprache", schloss Wirth schließlich seine Rede: "Musik verbindet und schafft Freude und Freunde."

Mülheims Ortsvorsteher Erich Patzelt machte sich in seiner Festrede Gedanken darüber, wem man besonders danken sollte: den Gründern, den Ehrenmitglieder oder dem momentanen Vorstand? Schließlich kam er zu dem Schluss: "Das Besondere ist der gesamte Korps." Die Gemeinschaft und der hervorragende Gleichschritt machen den Verein für ihn zu hervorragenden Repräsentanten von Mülheim.

Hevorragende Repräsentanten waren in den letzten Jahren auch Bernd Schneider, 2. Vorsitzender, und Stefan Korff, Beisitzer. Sie erhielten vom 2. Vorsitzenden des Volksmusikerbundes des Kreisverbands Soest den Kreisverbandsorden "für besondere Verdienste" in Silber. "Für hervorragende Verdienste" wurde Thorsten Kopp, Kassenführer, mit dem Kreisverbandsorden in Gold mit Urkunde geehrt. Die Landes-Ehrenmedaille mit Urkunde erhielten schließlich Franz Kemper, Tambourmajor, Ferdinand Hülsmann, Schriftführer, und der 1. Vorsitzende Johannes Wirth. Die höchste Auszeichnung erhielt der Verein selbst, denn zu seinem 75 Jübiläum wurde ihm der Kreis Ehrenteller mit Jubiläumsurkunde verliehen.

Kreis-Ehrenteller zum 75. Geburtstag

Die Feier vom Freitagabend, die bis in den frühen Morgen ging, setzte sich schließlich am Samstagmittag auf dem Klosterhof in Sichtigvor fort. Nach der Begrüßung durch Johannes Wirth und einer Ansprache von Bürgermeister Georg Juraschka, der in seiner Rede, die Gemeinschaft, den kulturellen Beitrag, die gute Jugendarbeit und die Tradition hervorhob, stellten sich die 15 geladenen Vereine zum Festzug in Richtung Schützenhalle auf.

Die in fünf Blöcke aufgeteilten Vereine unterhielten mit ihrer Musik zunächst die Zuhörer am Straßenrand, bevor es dann in der Mülheimer Schützenhalle zum Bühnenspiel kam. Nachdem jeder Verein ein Musikstück zum Besten gegeben hatte, darunter Stücke wie "Jubilu00e9e Royal", "Brucker Lager Marsch", Pepita" oder "Binkende Spaten", bedankte sich der Verein mit Erinnerungsgegenständen bei allen gekommenen Vereinen. Danach ließ das Tambourkorps gemeinsam mit den zahlreichen Gästen den Tag ein weiteres mal gesellig ausklingen.

 

 

 

 

zurück
Ok, danke! Diese Seite benutzt Cookies! Wenn Sie diese Webseite nutzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies. Weitere Informationen finden sie hier.